Mäuse knabbern gerne an Geweihen

06.01.2021 CJD Schleswig-Holstein CJD Eutin CJD Nord « zur Übersicht

Migranten entdecken Ostholstein und lernen deutsche Kultur aus vier Blickwinkeln kennen.

Die berufliche Schule des Kreises Ostholstein in Eutin schickte­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­ in den Herbstferien zwei seiner DaZ Klassen (Deutsch als Zweitsprache) auf Erkundungstour in den Wald, an den Strand und hinter die Kulissen der Festspiele in Eutin und Bad Segeberg.

Der CJD Nord organisierte für Jugendliche diese Ausflüge, die ihre Sprach- und Ortskenntnisse verfestigen und erweitern sollten. Frei nach dem Motto „Learning by doing“ erlebten die Jugendlichen über alle Sinne die Natur und die Kultur ihrer neuen Heimat.

Mit zahlreichen Fragen wurden die Gruppe durch Eutin und den Schlosspark geleitet.  Fragen führten uns zu unserem Ziel der Eutiner Oper. Herzlich wurden wir vor Ort willkommen geheißen und durch die Maske, Archiv, Probenraum, Garderoben und Verwaltung geführt. Die Jugendlichen stellten interessierte Fragen zu den Berufsbildern und lernten fachliche Ausdrücke kennen. Dem Gesang des Gefangenenchors von Nabucco hörten die Migranten zu, standen der Musik aber eher skeptisch gegenüber, die so ganz anders ist, als die Melodien ihrer Heimat.

Im strömenden Regen erkundenden die Schüler/innen mit der Försterei Wüstenfelde die Neupflanzung eines Waldes. Der Förster erzählte die Lebensgeschichte eines Baumes vom Samen bis zum fertigen Produkt aus Holz. Die Migranten lernten die Tiere des Waldes kennen, konnten die Felle fühlen und das Geweih des Damwildes anfassen. Besonders Mäusen schmeckt das Kalzium in den Geweihen gut. Die Beißspuren konnten die Jugendlichen deutlich erkennen.

Am nächsten Tag begrüßte uns das Steilufer in Sierksdorf bei strahlenden Sonnenschein. Zwischen  Wiese und Steilwand wanderte die Gruppe hinunter zum Strand. Die Vielfalt der Anregung regte den Unternehmungsgeist an: Steine ins Wasser flitschen lassen, Feuersteine anschlagen, auf die Wellenbrecher klettern. Bei anschließende Müllsammelaktion sammelten wir 2,4 kg Müll und setzten uns mit Gedanken zum Schutze der Umwelt auseinander.

Silberbüchse und Indianerfeder zeigten uns die Welt von Winnetou und Old Schatterhand. Ein Blick  hinter die Kulissen der Karl-May-Festspiele rundete die Ausflüge der Jugendlichen ab. Die Führung des Intendanten, in einfacher Sprache, konnten die Migranten gut folgen, über Anekdoten lachen und erlernte Fachbegriffe einsetzen.

Junge Menschen brauchen praktische Erfahrungen zur Unterstützung in ihrer Berufsfindung. Dadurch öffnen sich  neue Wege für sie, die ihren Talenten und Vorstellungen entsprechen.